Dokumente der Wirklichkeit. In buntem Schriftzug ist "Utopia" zu lesen.

Archiv Oskar Schlemmer

Im Jahre 1969 fasste Frau Tut Schlemmer, die Witwe des 1943 verstorbenen Künstlers Oskar Schlemmer den Beschluss, die Verwaltung des bis dahin von ihr betreuten Nachlasses ihres Mannes der Staatsgalerie Stuttgart zu übertragen. Zu diesem Zweck veranstaltete sie im Kreise ihrer Freunde eine private Versteigerung von drei hervorragenden Zeichnungen ihres Mannes, deren Erlös unserem Museum zum Zweck der Einrichtung eines Archivs Oskar Schlemmer und zur Bearbeitung des Œuvre-Katalogs zugutekam. 1974 übergab sie den schriftlichen Nachlass ihres Mannes.

In dem Stiftungsvertrag verfügte sie, dass das Archiv dazu dienen soll, das Werk von Oskar Schlemmer wissenschaftlich zu erforschen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Ansprechpartnerinnen

Dr. Elke Allgaier
Kuratorin Archive
T+49 711 470 40-276
elke.allgaier@staatsgalerie.bwl.de

Ilona Lütken
Verwaltung Archive
T +49 711 470 4 -254
ilona.luetken@staatsgalerie.bwl.de

Bestand des Archivs Oskar Schlemmer nach Sachgruppen

  • Briefe des Künstlers an diverse Adressaten von 1912 bis 1943
  • Aufzeichnungen, Artikel und sonstige Texte des Künstlers von 1912 bis 1943
  • Tagebücher des Künstlers von 1928 bis 1943
  • Kalender und Notizbücher von 1933 bis 1943
  • Briefe von Schlemmer an Otto Meyer-Amden von 1912 bis 1932
  • Briefe von Otto-Meyer-Amden an Schlemmer von 1912 bis 1932
  • Ausstellungslisten, Kataloge, Broschüren, Einladungen, Zeitschriften, Publikationen mit Texten von oder über Schlemmer und das Bauhaus
  • Hochschulschriften über Schlemmer und das Bauhaus
  • Fotodokumentation der Werke von Schlemmer
  • Biografische Fotos
  • Pressematerial
  • Aktenordner der seit Kriegsende von Tut Schlemmer und Dieter Keller geführten Korrespondenz zum Nachlass Schlemmer

Der umfangreiche Bestand an Texten, Choreographien, Dokumenten, Fotos und Publikationen zu Ballett und Bühne von Oskar Schlemmer, der unserem Archiv zunächst als Leihgabe überlassen wurde, ist 1983 an die Tochter des Künstlers, Frau Jaina Schlemmer, zurückgegeben worden, da sie den Bühnen-Nachlass des Künstlers selbst verwaltet.

Historie seit Übergabe des Bestandes

1977 veranstaltete die Staatsgalerie eine Retrospektive in den Räumen des Württembergischen Kunstvereins, die das Schaffen von Oskar Schlemmer auf allen Gebieten - als Maler, Zeichner, Graphiker, Plastiker, Wandgestalter, Bühnenbildner, Choreograph und Lehrer – in umfassender Weise vorstellte und anschließend auch im Kunstverein Hamburg gezeigt wurde.

1979 erschien das von Karin von Maur, der damaligen Leiterin des Archivs, verfasste zweibändige Standardwerk: Oskar Schlemmer, Monographie und Œuvre-Katalog der Gemälde, Aquarelle, Pastelle und Plastiken, München (Prestel-Verlag) 1979.

In den folgenden Jahren hat das Archiv maßgeblich an in- und ausländischen Einzel- und Gruppenausstellungen, in denen Werke von Schlemmer gezeigt wurden, mitgewirkt.

2014/2015 richtete die Staatsgalerie eine Große Landesausstellung unter dem Titel »Oskar Schlemmer - Visionen einer neuen Welt« aus (21.11.2104 - 6.4.2015), kuratiert von Ina Conzen und begleitet von einem umfangreichen Katalog, München (Hirmer-Verlag). Anlässlich der Retrospektive veranstaltete die Staatsgalerie ein Symposium »Oskar Schlemmer im Fokus« (29.-30.01.2015) mit namhaften Wissenschaftlern: Torsten Blume, Katharina Deimel, Magdalena Droste, Werner Durth, Eckhard Leuschner, Elisa Tamaschke, Wulf Herzogenrath, Beat Wyss.